Tim Tebow mit Comeback: Tight End der Jaguars! Das dürfte die große Überraschung der neuen Saison der National Football League (NFL) bleiben: Ex-Quarterback Timothy „Tim“ Tebow, wird im August 34 Jahre, hat einen Vertrag als Tight End in Jacksonville unterzeichnet!
Und damit schließt sich der Kreis einer Karriere, die um einige Ecken ging. Ausnahme-Quarterback bei den Florida Gators, dem Footballteam der University of Florida. Da 2007 sogar Gewinner der Heisman-Trophy als bester Collegespieler. Beim NFL-Draft 2010 als Nummer 25 der große Schritt in den Profisport – zu den Denver Broncos. Bereits in der ersten Saison als Rookie hinterließ er einen starken Eindruck. Er war in neun Spielen dabei, davon drei Mal in der Startformation. Tims Ausbeute konnte sich sehen lassen, insgesamt elf Touchdowns. Ein genaueres Hinsehen zeigt aber auch auf, dass er sich und einer großen Karriere vielleicht selbst etwas im Weg stand. Nur fünf der Touchdowns waren im Passspiel erzielt worden, sechs hat Tebow selbst erlaufen. Das Laufspiel war bereits zu Collegezeiten seine herausragende Eigenschaft.
Starting Quarterback bei den Denver Broncos
In der Saison 2011 erklomm der auf den Philippinen geborene Quarterback eine weitere Sprosse der Erfolgsleiter: Er löste am sechsten Spieltag endgültig Kyle Orton, der nur auf einen Sieg in den ersten fünf Spielen kam, als Starting Quarterback ab. Mit ihm ging es bei den Broncos rapide aufwärts. In den restlichen elf Spielen der Regular Season ging das Team um Tebow sieben Mal als Sieger vom Feld. Das reichte allemal noch für die Playoffs. In denen nahmen sie mit den Pittsburgh Steelers auch die erste Hürde. In der nächsten Runde waren die New England Patriots mit ihrem Ausnahme-Quarterback Tom Brady jedoch Endstation. Auch in dieser Saison konnte sich des Broncos-Quarterbacks Bilanz sehen lassen: 14 Touchdowns aus Passspielzügen, sieben Touchdowns selbst erlaufen.
Karriereknick für den jungen Quarterback
Dann jedoch der absolute Karriereknick für den jungen Quarterback. Die Verantwortlichen verpflichteten 2012 mit Peyton Manning, dessen Spielanlage eindeutig auf dem Pass lag, einen absoluten Nummer 1-Quarterback, der noch zu aktiven Zeiten eine Legende wurde. Dessen 96 Millionen $-Vertrag für fünf Jahre signalisierte deutlich, wer im Mile High Stadium in Colorado künftig die Nummer 1 sein würde. Durchaus etwas unverständlich: Tebow hält heute noch den Broncos-Rekord mit dem höchsten Quarterback-Rating in einem Playoff-Spiel (125,8 am 08.01.2012 gegen die Pittsburgh Steelers). Nebenbei auch noch mit 9,62 Yards per Pass-Versuch in den Playoffs, sogar 15,05 in dem Spiel gegen die Steelers. Und: Neben Marlin Briscoe, Broncos-Legende John Elway und Drew Lock reihte er sich in die Rookie-Quarterbacks ein, die während ihrer ersten Saison ein Spiel mit mehr als 300 Yards ablieferten.
Tebow blieb so nur noch der Weg zu einem anderen Team, 2012 hieß das New York Jets. Saß der Stachel aus Denver noch zu tief? Jedenfalls konnte Tim sich dort nicht gegen Starting-Quarterback Mark Sanchez durchsetzen. Nach Jets-Entlassung im April 2013 reichte es noch zu kurzen Intermezzos bei den New England Patriots sowie den Philadelphia Eagles.
Im September 2016 ging es dann für Tebow um die erste Ecke: Das Baseball-Team der New York Mets verpflichtete ihn als Outfielder für die Minor League. Doch der heutige 33jährige kam nie aus den diesen Teams heraus. Im Februar 2021 folgte der Baseball-Ruhestand.
Tim Tebow bei den Jaguars mit Ex-Coach Meyer vereint
Der Deal der Jacksonville Jaguars nur ein PR-Gag oder Jux und Dollerei? Eindeutig Nein! Dieser führt zwei Männer zusammen, die bei den Florida Gators Geschichte im College-Football geschrieben haben und zu Legenden wurden: Head-Coach Urban Meyer und Quarterback Tim Tebow, der die Jags jetzt als Tight End verstärken soll. Und Meyer ist neu auf dem Posten der Jaguars, seiner ersten Stelle in der NFL.
Und die beiden waren an der University of Florida ein richtiges Dream-Team. Gators-Head-Coach Meyer am Feldrand, Tim auf dem Feld. 55 Spiele, 48 Siege! Und der Quarterback langte da richtig zu, mit 88 Pass-Touchdowns bei 16 Interceptions, insgesamt 9.286 Yards Raumgewinn bei 985 Versuchen (661 erfolgreich), und 57 eigenen Lauf-Touchdowns! Bei seinen 692 Läufen brachte er es auf insgesamt 2.947 Yards Raumgewinn, das sind knapp 4,26 Yards pro Lauf. Ein Wert, der jedem Running Back zur Ehre gereicht!
Entsprechende Titelausbeute des Dream-Teams mit den Gators
Entsprechend war auch die Titelausbeute dieses Dreams-Teams mit den Florida Gators: 2006 und 2008 BCS National Champion. In diesen Jahren natürlich auch Champion der South Eastern Conference (SEC) sowie Sugar Bowl-Sieger 2009. Tebow heimste zudem neben der Heisman-Trophy zweimal den Maxwell Award (2007, 2008) ein, wurde zweimal Player of the Year der SEC (2008,2009) und gewann neben vielen weiteren Auszeichnungen den Manning Award (2008). Der einzige Quarterback-Award, benannt nach Archie Manning und seinen Söhnen Peyton und Eli, der die Gesamtleistung mit der regulären Saison und den Playoffs würdigt.
Wenn Tebow seine Athletik, Schnellig- und Leichtfüssigkeit behalten hat, ist er auch auf der Position des Tight Ends ein unberechenbarer Spieler. Und wer weiß? Wenn es mal bei den Jags nicht mit dem Quarterback klappt, kann Tim auch diesen Job übernehmen. Unberechenbarkeit pur!
„Tebowing“
Tim Tebow ist gläubiger Christ und für sein „tebowing“ bekannt. Er geht dabei vor jedem Spiel auf ein Knie runter, verharrt einige Momente im Gebet, den Kopf mit einer geballten Faust stützend. Seine andere Angewohnheit ist aber mittlerweile in der NCAA und der NFL mit der „Tebow-Rule“ untersagt. In die „Eye Black“, die schwarzen Streifen unter den Augen, schrieb der Quarterback früher die Fundstellen von Bibelversen. Allein seine Inschrift in die Eye Black zum BCS Championship Game 2009, John 3:16 (bevor Ihr jetzt sucht: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“), sorgte innerhalb von 24 Stunden zu 90 Millionen Suchanfragen bei Google! Tim hat auch eine Stiftung mit christlichen Zielen gegründet, die Tim Tebow Foundation