Impfungen: NFL verschärft die Corona-Regeln [UPDATE]

Impfungen: NFL verschärft die Corona-Regeln. Offensichtlich geht es der National Football League (NFL) bei den Impfungen der Spieler zu langsam voran und sie zieht die Daumenschrauben an.

Denn bisher erfüllen nur 13 der 32 Teams eine Impfquote von mehr als 85 Prozent. Steelers, Broncos, Dolphins und Panthers sind dabei ganz vorn. Die Colts und das Football Team aus Washington liegen dagegen mit unter 50 Prozent am Ende.

In der NFL gibt es zwar keine Impfpflicht, aber für nicht geimpfte Profis gelten mehr einschränkende Regeln. Sie müssen in mehr Bereichen der Stadien und Trainingsanlagen eine Maske tragen. Ein täglicher Test ist Pflicht. Auch für die Teams ist die Impfquote von 85 Prozent eine magische Grenze. Bei ihr fallen die Einschränkungen auf dem eigenen Trainingsgelände. 13 Franchises haben das bisher geschafft.

Geimpfte Spieler sollen gekennzeichnet werden

Unter dem Eindruck der auch in den USA wieder steigenden Zahl der Neuinfektionen greift die NFL jetzt zu rigoroseren Mitteln. Bereits für die bevorstehenden Trainings-Camps gilt, dass vollständig geimpfte Spieler und Mitarbeiter der Teams besonders gekennzeichnet werden. Und die NFL schlägt auch gleich die Lösung vor: farblich codierte Armbinden oder Aufnäher auf den Shirts. Die letzte Entscheidung bleibt jedoch bei den Teams.

Dabei sollen sich die Kennzeichnung auf zwei Kategorien beziehen. Kategorie 1 umfasst alle Spieler und Trainer, in die Kategorie 2 fallen alle Betreuer und sonstigen Mitarbeiter. Noch ist nicht ganz sicher, ob diese Regel nur für die Camps gelten soll oder dann auch für die Spiele.

Drastische Strafen bei Spielausfall wegen Corona-Ausbruch

Das war es aber noch nicht mit den Corona-Regeln der NFL und den Impfungen. Was die jetzt für einen Spielausfall wegen einem Corona-Ausbruch bei einem Team aus der Schublade geholt hat, kann man nur als drastisch bezeichnen. Es geht sogar soweit, dass die dafür verantwortliche Franchise am grünen Tisch eine Niederlage hinnehmen muss.

Grundregel dabei ist, dass das Spiel verloren ist, wenn ein Team wegen dem Corona-Ausbruch nicht mehr genug Spieler aufbieten und die Partie nicht verschoben werden kann. Bei dem engen Spielplan mit erstmals 17 Begegnungen für jede Franchise und wieder vollen Stadien wird eine Verschiebung der Begegnung aber wohl eher die Ausnahme sein. Tritt dieser „worst case“ ein, wird es auch für die Spieler und Teams teuer. Die Spieler beider Mannschaften sollen dann für diese Partie kein Gehalt bekommen, die Kosten für den Spielausfall, z. B. für die Anreise, Unterkunft und so weiter der gegnerischen Mannschaft trägt das Verursacherteam. NFL-Commissioner Roger Goodell darf sogar noch weitergehendere Strafen verhängen.

Eine andere Lage ergibt sich jedoch für geimpfte Spieler. Trifft ein Corona-Ausbruch ein Team mit der gewünschten Impfquote, will die NFL die wettbewerbs- und wirtschaftlichen Nachteile minimieren. Soll wohl heißen: Keine Niederlage am grünen Tisch und keine Gehaltskürzungen sowie möglichst Spielverlegung. Weiterer Vorteil für geimpfte Spieler wird sein, dass sie sich mit zwei negativen Tests der Quarantäne entziehen können. Nicht geimpfte Spieler müssen dagegen zehn Tage in Isolation und dürfen keinen Kontakt zum Team haben.

Erste Reaktionen auf die Verschärfung der Corona-Regeln der NFL

Wide Receiver DeAndre Hopkins von den Arizona Cardinals hatte via Twitter seine Rücktrittsüberlegungen wegen der Verschärfung der Corona-Regeln ins Spiel gebracht. Kurz darauf lösche der 29-Jährige jedoch den Tweet und ersetzte ihn durch „Freedom?“.

Hart geht dagegen die Cowboys-Legende Michael Irvin mit den Impfmuffeln ins Gericht. Mit Dallas holte der heute 55-Jährige ehemalige Wide Receiver dreimal den Super Bowl. Seine Auffassung ist deutlich. Wer nicht Teil eines Teams mit einer Impfquote von 85 Prozent sein will, hat anscheinend anderes im Kopf, als den Super Bowl zu gewinnen. Sorgen bereiten ihm vor allem wichtige Spieler, die sich mit Corona infizieren könnten. Wenn sie zwei Wochen verpassen, könnte es Irvings Meinung nach für das Team auf der Road zum Super Bowl schon gewesen sein.

Updates

Impfquote bei den NFL-Spielern bei 93 Prozent

Die Impfquote bei den Spielern der 32 Teams der NFL hat Ende August 2021 93 Prozent erreicht, bei den Mitarbeitern der Franchises sogar 99 Prozent. Dies gab der der Chef des NFL-Medical Office, Allen Sills, während einer Pressekonferenz bekannt.

Trotzdem bereiten Sills die Positivtests bei Spielern weiterhin Sorgen. Bei 7.190 Tests vom 01. bis zum 21. August 2021 wurden 68 positive Befunde ermittelt, was einer Rate von 0,95 Prozent entspricht. Geimpfte Spieler stellten dabei nur 0,3 Prozent, während ungeimpfte 2,2 Prozent stellten. Deshalb sollen jetzt aber auch die Testabstände bei geimpften Spielern – bisher im Zwei-Wochen-Rhythmus – auf eine Woche verkürzt werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat die NFL der Spieler-Vereinigung NFL Players Association (NFLPA) unterbreitet.

Bucs-Head Coach Bruce Arians macht seine eigenen Corona-Regeln

Unter dem Eindruck der härteren Vorgaben stellt der Head Coach Bruce Arians (Tampa Bay Buccaneers) seine eigenen Regeln für den amtierenden Super Bowl-Champion auf. Für dasTeam wird es die vorgesehenen Lockerungen des Corona-Protokolls der Liga auch für geimpfte Spieler nicht geben.

Offensichtlich unter dem Eindruck des Positivtests des geimpften Kickers Ryan Succop streicht der Chef an der Bucs-Seitenlinie alle Lockerungen, wie zum Beispiel gemeinsame Essen mit Familienangehörigen bei Auswärtsspielen in den Hotels. Möglicherweise hatte sich Succop bei einem gemeinsamen Essen mit ehemaligen Teamkollegen der Tennessee Titans angesteckt. Für die Spieler des Champions gelten ab sofort die strengeren Regeln des vergangenen Jahres. Arians zu den Auswärtsspielen: „Da sind die Liga-Regeln – und da sind meine Regeln. Sie werden nirgendwo hingehen. Wir werden das gleiche wie letztes Jahr tun. Egal ob geimpft oder nicht. Sie werden nirgendwo hingehen.“

Die Teams reagieren auch bei den Zuschauern – Beispiele Raiders und Seahawks

Das könnte in der NFL Schule machen. Wie bereits auf FootballHelden.com berichtet werden alle 32 Teams der NFL wieder volle Stadien haben können. Die Las Vegas Raiders ziehen da aber die „Notbremse“: Zu ihren Heimspielen kommen nur aktuell geimpfte sowie genesene Personen (Sechs-Monate-Regel) rein.

Das Team duldet damit ausdrücklich keine ungeimpften Fans mehr. Das gilt auch für alle Mitarbeiter im Stadion. Einzige Ausnahme: Wer das Impfangebot der Raiders am Stadion annimmt, darf dann mit Schutzmaske rein. Gehandelt werden soll das dann mit der „CLEAR App“, bei der der Immunnachweis eingescannt werden kann.

Ähnliches gibt es dann auch bei den Seattle Seahawks. Da heisst es aber: Nur geimpft oder innerhalb der letzten 72 Stunden negativ getestet garantiert den Einlass in das Lumen Field. Zudem gilt für alle ab 12 Jahre die Maskenpflicht, unabhängig vom Status. Diese Vorschriften gelten auch für das Stadionpersonal.

Zum Vergleich: Härtere Bandagen beim College Football

Vergleichsweise härtere Bandagen gelten dagegen beim College Football, denn da sind die Bundesvorschriften (Army Black Knights, Air Force Falcons, Navy Midshipmen) bzw. die Regelungen der einzelnen US-Bundesstaaten zu einer Corona-Impfpflicht bei den staatlichen Universitäten zu beachten. Dies hat am 18. Oktober 2021 bei der Washington State University zur Entlassung von Cougars-Head Coach Nick Rolovich und vier weiteren Trainern geführt (siehe News vom 19. Oktober 2021). Der erste Fall dieser Art in der höchsten Liga des College Footballs.

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