Der Packers-Poker hat einen Sieger: Aaron Rodgers. Überraschende Wendung im Machtkampf bei den Green Bay Packers. Aaron Rodgers geht als Punktsieger hervor und bleibt wohl auf alle Fälle bis Ende der kommenden Saison. Über die Vorgeschichte um den Rodgers Vertrag hatten wir bereits hier berichtet.
Die überraschende Wendung gaben Präsident Mark Murphy sowie General Manager Brian Gutekunst bei der Versammlung der Anteilseigner am Montag Abend im Lambeau Field bekannt. Bekanntlich sind die Packers das einzige Team der National Football League (NFL), das nicht einem Besitzer gehört, sondern mehr als 360.000 Anteilseignern. Mehrheitlich Einwohner der Stadt Green Bay.
Und damit standen Murphy und Gutekunst gehörig unter Druck. Bis zu dieser Versammlung mussten sie ein brauchbares Ergebnis in dem Machtpoker mit dem Quarterback zu liefern. Eine Trennung von dem Ausnahmespieler in den Farben der Packers hätten die Anteilseigner wohl nicht ohne Murren hingenommen. Weiterer Gesichtspunkt, der alle Beteiligten etwas unter Druck setzte: Am heutigen Dienstag beginnt das Trainigscamp des Teams aus Wisconsin.
Überarbeiteter Rodgers Vertrag sieht Mitspracherecht vor
Nach Informationen des NFL-Insiders Ian Rapoport geht der Ausnahme-Quarterback als Punktsieger aus dem Machtpoker hervor. Die Vertragsüberarbeitung für die Jahre 2022 und 2023 sieht ein Mitspracherecht für den 37-Jährigen vor. Und das wird sich hauptsächlich auf die Zusammenstellung des Teams beziehen. Alleingänge des General Managers Gutekunst beim NFL-Draft wie in den Jahren zuvor wird es dann wohl nicht mehr geben. Und die waren ja auch der Auslöser, dass Rodgers sich von den Packers zurückzog. Ein Dämpfer für General Manager Gutekunst.
Und A-Rod hatte nach Informationen von Ian Rapoport schon vor der Versammlung am Montag im Freundeskreis durchblicken lassen, dass er in Green Bay bleiben wird. Obwohl alles beigelegt zu sein scheint, wird es noch auf die einzelnen Details ankommen. Wenn Rodgers ein Mitspracherecht beim Roster zugebilligt wird, greift er dann auch in die Vertragsgespräche mit Davante Adams ein? Der Vertrag des Wide Receivers läuft Ende dieser Saison aus. Adams ist nicht nur ein guter Freund von Rodgers, sondern auch dessen Anspielstation Nummer 1 beim Pass. Es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, aber FootballHelden.com wird Dich auf dem Laufenden halten.
Update: Der MVP is in the building …
Da ist den Cheesehead eine Tonnenlast von den Herzen gefallen. Pünktlich zum Beginn des Trainingscamps erschien auch Quarterback Aaron Rodgers. Auslöser für das Vorgenannte dürfte dann dieser Tweet der Packers gewesen sein:
Die Packers haben nach weiteren Insider-Informationen auch eine Rückholaktion für den Wide Receiver Randall Cobb II gestartet. Der 30-Jährige hat 2011 seine NFL-Karriere bei Green Bay begonnen und stand dort bis 2018 unter Vertrag. In 105 Spielen für diese Farben war er 73 mal als Starter dabei. Dabei brachte es Randall auf 470 Passfänge, die 5.759 Yards und 41 Touchdowns einbrachten. Sein Wechsel zu den Dallas Cowboys (2019) sowie den Houston Texans (2020) stand jedoch verletzungsbedingt nicht ganz so unter einem guten Stern. Mit seiner Rückkehr und Davante Adams hätte Rodgers wieder zwei verlässliche Empfangsstationen.
Cobb: I’m coming home
Und die Packers-Verantwortlichen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um schnellstmöglich Nägel mit Köpfen zu machen. Bereits am gestrigen Mittwoch wurde der Cobb-Deal mit den Texans unter Dach und Fach gebracht. Die Rückkehr des Wide Receivers kostet Green Bay einen Pick in Runde 6 des NFL-Drafts 2022, das zeigt einmal mehr, wie wertvoll den Teams diese Picks sind. Zumal Ablösesummen in der NFL verpönt sind. Nach Informationen des NFL-Insiders Tom Pelissero sollen die Texans auch 3 Millionen US-$ zum Cobb-Gehalt zuschießen, um den Deal zu erleichtern. Begleitend zu diesen Verhandlungen hat Cobb getwittert:
Derweil gab Rodgers noch eine längere Erklärung zu seinen Gründen des Machtkampfs ab. Und die liegen wirklich nur in der Personalpolitik der Geschäftsführung. Dabei wählte er seine Worte weise. Er zählte unter anderem alles auf, was er in Green Bay liebt, seine Teamkollegen, die Trainer, die Stadt, die Fans, nur das Front Office ließ er dabei aus. Mit General Manager Gutekunst verbindet ihn aber ein professionelles Verhältnis. Eine Zusammenfassung gibt es hier bei der NFL.
Und die Packers sowie Rodgers haben sich beeilt, alle Zwistigkeiten schnellstmöglich zu beseitigen. Dem Super Bowl LVI in Inglewood (Kalifornien) soll die volle Konzentration gelten. So wurden am gestrigen Donnerstagabend die Details des überarbeiteten Vertrages mit A-Rod bekannt. Er bekommt das gewünschte Mitspracherecht. Der Vertrag wird um ein Jahr verkürzt und endet 2022. Insgesamt gibt es für den Quarterback in den beiden Jahren kaum finanzielle Verbesserungen, dafür sparen die Packers beim sogenannten Salary Cap (Obergrenze der finanziellen Aufwendungen für den Roster) schon in 2021 zehn Millionen US-$ ein. Mit dem Vertrag verlieren die Packers aber auch ihre Option auf den Ausnahme-Quarterback. Heisst: Er geht 2023 in die sogenannte Free Agency, kann sich also jedem Team in der NFL anschließen.