Gerade hat der Draft der National Football League (NFL) mit der Verpflichtung des deutsch-Amerikaners Amon-Ra St. Brown durch die Detroit Lions aus deutscher Sicht eine gute Nachricht gebracht, schon folgt die nächste auf dem Fuße: Der 26jährige Aaron Donkor bekommt über das International Pathway Program der NFL seine Chance bei den Seattle Seahawks in der NFC West.
Damit erfüllt sich für den Göttinger ansatzweise ein Traum: Es in die die beste Football-Liga der Welt zu schaffen. Aaron gehört jetzt zum Trainings-Squad der Seahawks rund um Star-Quarterback Russell Wilson und der Linebacker hat jetzt die Gelegenheit, die Verantwortlichen in den Übungseinheiten von seinen Fähigkeiten und seiner Physis zu überzeugen.
Aaron wurde dabei der Football nicht einmal in die Wiege gelegt. Zunächst führten ihn seine sportlichen Ambitionen zu den Zweitliga-Basketballern der BG Göttingen, mit denen er 2014 Meister wurde und den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Erst dann wechselte er zum Football, wo ihn sein Weg zu den Düsseldorf Panthers brachte. Über ein Stipendium dann der Schritt über den großen Teich: ans Junior College New Mexico Military Institute. Von dort ging es dann in das College-Team der Arkansas State University.
Übrigens: Sein drei Jahre jüngerer Bruder steht aktuell beim SV Waldhof Mannheim in der 3. Fußball-Liga unter Vertrag.
Zuletzt gingen die Deutschen Jakob Elijah Johnson und David Bada erfolgreich diesen Weg. Der heute 26-jährige Johnson, 2019 in dem Programm, ist als Full Back bei den New England Patriots unter Vertrag. Zu David Bada, Programm-Teilnehmer 2020, teilte die NFL jetzt mit, dass dieser als Defensive Tackle zum Washington Football Team zurückkehren wird.
Die Farben Österreichs wird in diesem Programm-Jahr Bernhard Seikovits vertreten, der als Tight End zu den Arizona Cardinals kommt (NFC West).
Das International Player Pathway Program der NFL (IPPP) wurde 2017 als Nachfolger des International Development Practice Program, das von 2004 bis 2009 lief. Es dient dazu, um die Anzahl der nicht aus Amerika oder Kanada stammenden Spieler in der NFL zu erhöhen. Das Programm unterliegt zunächst einem Bewerbungs- und Auswahlverfahren.
Teams mit einem IPPP-Spieler im Roster dürfen dann 91 statt 90 Spielern während der Vorsaison im Aufgebot haben. Beim Cut nach der Pre-Season fällt dann auch die Entscheidung über den IPPP-Spieler: Wird er für gut genug befunden, bleibt er beim 53 Mann-Roster, wenn nicht, kommt er auf die sog. Waiver-Liste, so dass ihn ein anderes Team der NFL auswählen kann. Ist dies der Fall, kann kein anderes NFL-Team den Spieler während der Saison mehr unter Vertrag nehmen.